Implantat oder Brücke, was ist besser?
Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Frage in unserem Leben einmal auf uns zukommt, ist recht hoch. Ein Zahn ist nicht mehr zu retten und muss ersetzt werden. Was dann? Bis vor wenigen Jahrzehnten war klar, dass dann die Nachbarzähne beschliffen werden und eine Brücke eingegliedert wird. Mittlerweile ist die Implantation im Normalfall die eindeutig bessere Alternative.
Wie bei vielen Behandlungen gibt es keine grundsätzliche Entscheidung, sondern es sollte fallbezogen entschieden werden. Ausschlaggebend sind zum einen der Zustand der Nachbarzähne und zum anderen die Qualität des Kieferknochens im Bereich der Lücke. Ist der Knochen stabil und sind die Nachbarzähne weitgehend intakt, d.h. sie sind ungefüllt oder haben maximal kleinere Füllungen, so sollte die Entscheidung zugunsten des Implantats erfolgen. Durch das Beschleifen gesunder Zähne werden diese unnötigerweise beschädigt. Oft reagieren sie dann auch mit Empfindlichkeiten, die zumindest längerfristig bestehen bleiben.
Eine andere Situation besteht, wenn die Nachbarzähne bereits überkront sind oder umfangreich gefüllt sind, sodass ihre Versorgung mit einer Brücke zu deren Stabilisierung beiträgt. In diesem Fall ist die Brücke eine überlegenswerte Alternative, insbesondere wenn eine Implantation aufgrund von Knochenmangel überdurchschnittlich aufwendig wäre.
Die Frage der Wirtschaftlichkeit spielt mittlerweile keine so große Rolle mehr. Der Gesamtaufwand bei Implantation ist in der Regel leicht höher, weil zwei Behandlungsetappen stattfinden: Erst die Implantation und nach Einheilung die Versorgung durch eine Krone. In der zweiten Etappe ist aber der Aufwand geringer als bei der Brückenversorgung, sodass der Kostenunterschied gering ausfällt. Die individuelle Beratung durch ein Behandlungsteam, das in allen Bereichen erfahren ist, macht die Entscheidung meistens leicht.
Literatur:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19530315/“
Cost-effectiveness modeling of dental implant vs. bridge.
Bouchard P, Renouard F, Bourgeois D, Fromentin O, Jeanneret MH, Beresniak A.Clin Oral Implants Res. 2009 Jun;20(6):583-7. doi: 10.1111/j.1600-0501.2008.01702.x.PMID: 19530315
Hebel K, Gajjar R, Hofstede T.J Can Dent Assoc. 2000 Sep;66(8):435-8.PMID: 11040527