Überempfindliche Zahnhälse
Von Dr. med. dent. Dunja Zimmermann
Wer kennt das nicht?
Man isst ein Eis und plötzlich tut ein Zahn höllisch weh!
Die Ursache ist oft ein freiliegender Zahnhals und die daraus resultierende Zahnhalsüberempfindlichkeit.
Die Zahnhalsüberempfindlichkeit oder allgemein die Dentinhypersensibilität ist charakterisiert durch einen kurzen stechenden Schmerz ausgehend von exponiertem Dentin (Zahnbein) als Antwort auf thermische, mechanische (taktile), osmotische oder chemische Reize mit unterschiedlicher Stärke und Häufigkeit, welcher nicht mit irgendeinem anderen Defekt oder Pathologie erklärt werden kann. Als einziges Merkmal findet sich freiliegendes Dentin, als einziges Symptom ein schnell einsetzender, starker Schmerz von kurzer Dauer. Bei gesunder Pulpa (Zahnnerv) überdauert der Schmerz den Reiz nicht.
Entzündungsreaktionen der Pulpa komplizieren die Symptomatologie, die Reizschwelle der Nerven wird herabgesetzt und schon ein schwacher Reiz kann starke langandauernde Schmerzen auslösen.
Differentialdiagnostisch müssen von der Dentinhypersensibilität Karies, insuffiziente Restaurationen, Zahnfrakturen, Überempfindlichkeit nach Behandlungen, Schmelzhypoplasie und akute Hyperfunktion abgegrenzt werden.
Was kann man gegen diesen Schmerz tun?
Als Therapie gilt das Abdecken der offenen Dentintubuli. Dies kann mit
lokaler Applikationen eines Agens mit der Eigenschaft unlösliche Präzipitate in den Tubuli zu bilden geschehen oder mit einem adhäsiven Verschluss der Dentintubuli mit Hilfe von Bonding, Sealern oder Kompositen (Kunststoffen); (Zahnarzt).
Das Wichtigste aber bei der Zahnhalsüberempfindlichkeit ist eine richtige Putztechnik (Patient):
Es sollte keine zu harte Zahnbürste benutzt werden und eine nur wenig abrasive Zahnpaste (Sensitivzahnpasten). Dabei sollte man beim Putzen darauf achten nur einen geringen Druck auf die Zahnbürste auszuüben und keine schrubbende, sondern wischende oder kreisende Bewegungen auszuführen. Außerdem sollte auf saure also erosive Speisen und Getränken verzichtet werden, da diese die Empfindlichkeit fördern können.